Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es sein kann, einen geeigneten Hufbearbeiter zu finden. Als Pferdebesitzer haben wir unsere eigenen Vorstellungen und Ideen, wie der Bearbeiter sich verhalten und vielleicht auch, wie der Huf aussehen soll. Damit Sie schon vor der ersten Kontaktaufnahme einen Eindruck von mir gewinnen können, habe ich diese Seite erstellt. Zu Punkten, die mir wichtig sind, können Sie hier meine Einstellung und Meinung nachlesen. Natürlich dürfen Sie mich auch gerne kontaktieren, wenn Sie noch weitergehende Fragen haben. Ich bin gern für Ihr Pferd da im Raum Vorderpfalz im Umkreis von Neustadt und Landau.
Pferde sind hochsensible und empfindsame Wesen. Laute Geräusche und hektische Bewegungen mögen sie nicht. Jede Arbeit mit ihnen, ganz gleich ob an den Hufen oder im Sattel, muß einfühlsam und mit der größtmöglichen Ruhe geschehen. Ein unruhiges Pferd stetig anzubrüllen ist kontraproduktiv, gleiches gilt für Gewalt.
Natürlich gibt es Sonderfälle: Beißt ein Pferd, so muß ich als Barhufpfleger reagieren, sei es mit deutlichem Auftreten, warnender Stimme oder ggf. auch mit beißen. Gleiches gilt für Pferde, die bewußt treten. Hier ist aber wiederum zu unterscheiden zwischen einem Austreten, einem Wegziehen aus Unwillen oder einem Wegziehen, weil das Pferd einfach nicht mehr Halten kann.
Wenn uns Menschen die Füße schmerzen, kommen wir nur selten auf die Idee, Sport zu treiben. Als Reiter erwarten wir aber oft genau das von unseren Pferden. Das Tier wird dann häufig Widerstand zeigen. Gängige Rezepte dagegen sind “mehr Durchsetzen” oder die Fütterung von Müslis und Zusatzfuttermitteln, um vermeintliche Probleme zu beheben. Für mich ist es wichtig, subtile Signale des Pferdes zu erkennen, um die eigentliche Ursache des Problems auszuschalten. Das aber ist manchmal ein Weg, denn ich bin Hufbearbeiter und kein Magier.
Selbstverständlich können auch beste und gesunde Pferdehufe keine anderen Defizite im und am Pferd oder - häufiger - beim Reiter beseitigen. Vielen Problemen kann mit einem gut bearbeiteten Huf jedoch vorgebeugt werden, andere können beseitigt werden. Umgekehrt kann ein schlecht bearbeiteter Huf auf Dauer das Pferd schädigen und letztlich zum Tod des Tieres führen.
So müssen beispielsweise lange Zehen und untergeschobene Trachten vom Pferd an anderer Stelle kompensiert werden, Gelenke, Sehnen und Bänder werden mehr belastet oder überlastet. Muskelverspannungen, Sehnenschäden oder Fehlstellungen können entstehen.
Enge, unbequeme Trachten können eine Zehenfußung zur Folge haben, die letztlich in einer Podotrochlose, einer Entzündung des Strahlbeins, enden können. Hierdurch werden die Strukturen im Huf mit der Zeit aufgelöst, das Pferd hat Schmerzen beim Gehen. Wird dies rechtzeitig behandelt, kann der Prozeß mindestens verzögert, in vielen Fällen auch aufgehalten oder sogar umgekehrt werden. Unbehandelt bleibt oftmals die letzte Behandlungsmöglichkeit ein Nervenschnitt der Palmarnerven, um dem Pferd ein oder zwei weitere, schmerzfreie Jahre zu geben.
Eine frühzeitige und umsichtige Bearbeitung ist nicht nur wesentlich günstiger als eine spätere tierärztliche Behandlung. Sie bringt dem Pferd auch eine höhere Lebensqualität und dem Reiter eine bessere Leistung.
Das Pferd kann uns leider nicht sagen, was es stört oder was ihm Schmerzen bereitet. Deswegen ist es die Aufgabe von Besitzer und Hufearbeiter, den Huf zu lesen und das darauf stehende Pferd und seine Entwicklung zu beobachten und zu steuern. Kommunikation mit dem Pferd bedeutet hierbei, subtile Signale zu erkennen und zu verstehen. Laute Stimmen und aufbrausendes Verhalten oder gar Gewalt sind hierbei kontraproduktiv.
Mit Kunden schätze ich eine offene, ehrliche und ruhige Kommunikation. Bei Schwierigkeiten ist es besser, miteinander zu reden als übereinander.
In der Regel sollte nach vier bis sechs Wochen die nächste Bearbeitung erfolgen. In manchen Fällen sind Bearbeitungen im Rhythmus von acht Wochen noch sinnvoll. Wird dieser Intervall überschritten, ist in den meisten Fällen keine Verbesserung am Hufzustand mehr möglich.
Hufe reagieren auf die Anforderungen, die an sie gestellt werden. Ein Huf, der 23 Stunden am Tag auf weichem Einstreu steht und keinen Abrieb erfährt, wird nur weiches Horn bilden. Läuft ein Pferd in der freien Wildbahn hingegen 30 bis 40 km am Tag auf hartem, steinigem Boden, ist der Abrieb hoch und es wird sehr viel härteres Horn gebildet. In Folge kann eine noch so gute Hufbearbeitung alleine nur bedingt den Hufzustand verändern. Wichtig ist auch, daß das Pferd ausreichend Bewegung auf idealerweise wechselnden Böden hat.